Pressemitteilung

Moorschutz in Brandenburg steht und fällt mit den Perspektiven

Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg zu den Ergebnissen der heutigen Sitzung des Ausschus- ses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz

Potsdam, 08. Februar 2023. „Wir unterstützen den Ansatz, Bestandsmoore zu schützen und für die Wiedervernässung einzusetzen. Moorschutz in bewirtschafteten Flächen aber steht und fällt mit den wirtschaftlichen Perspektiven für die Betriebe und für die betroffenen Regionen. Dies hat die Diskussion in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz deutlich gezeigt“, so Antonia Bing, Geschäftsführerin der Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg.

Langfristige Planungen, volle Transparenz und umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit, insbesondere aber der betroffenen Landwirte und Grundeigentümer sind dabei unverzichtbar. Hierüber bestand Konsens. „Die Tragweite dieses Vorhabens wird gegenwärtig aber nicht hinreichend kommuniziert und deshalb in der Folge unterschätzt.

Erstens: Niemand will plötzlich nasse Füße – das gilt für Land- wie auch Stadtbewohner. Zweitens: Es geht um Standorte, die staatlich flankiert, über Jahrhunderte und bis in die jüngere Vergangenheit hinein für die Landwirtschaft zur Sicherung der Ernährung urbar gemacht wurden. Es geht – drittens – um ländliche Infrastruktur, Siedlungen, Dörfer und die Existenz ganzer Betriebe“, erklärt Antonia Bing und mahnt an: „Um Fehlentwicklungen zu vermeiden und neue Erkenntnisse zeitnah in die Praxis zu transferieren, braucht es zuallererst eine detaillierte Bestandsaufnahme, aus der verlässliche Aussagen über die notwendigen Auflagen und Planungsanforderungen abgeleitet werden können. Niemand sollte mit dem Hausbau anfangen, bevor nicht der Baugrund untersucht, die Statik geplant und die Finanzierung geklärt ist“, kritisiert Antonia Bing.

Die Geschäftsführerin ist sich sicher: „Das Klimaschutz- und Biodiversitätspotential der Land- und Forstwirtschaft lässt sich nur heben, wenn den Betrieben nutzungsorientierte Handlungsmöglichkeiten geboten werden. Dies jedoch erfordert mehr Substanz und Verbindlichkeit, vor allem aber verlässliche Einkommensperspektiven und innovative Nutzungskonzepte, wie z. B. die Energieerzeugung in Verbindung mit Moorschutz, die die Wertschöpfung vor Ort erhöhen. Daran fehlt es trotz des Engagements einzelner Landnutzer bislang. Dabei wären derartige Pilotprojekte einmalig in Brandenburg und könnten sogar Leuchtturmcharakter entfalten. Fördertatbestände allein werden das Ziel wegen fehlender Haushaltsmittel wohl nicht erreichen.“